Der Sozialdienst muslimischer Frauen Kempten – SmF Kempten e.V. lud zusammen mit Ilknur Altan vom Integrationsbeirat der Stadt Kempten Netzwerkpartner:innen sowie Familie und Freunde des SmF zu einem gemeinsamen Fastenbrechen nach Sonnenuntergang im Margaretha- und Josephinenstift ein.

Fast 170 Kemptner Muslim:innen und Nicht-Muslim:innen feierten am Freitag, den 22.03.2024, mitten im Fastenmonat, nach Sonnenuntergang im Margaretha- und Josephinenstift ein gemeinsames Fastenbrechen. Im Vordergrund der Veranstaltung standen der friedliche Zusammenhalt und der interreligiöse Dialog.

So betonten Ayla Inan, die Vorstandsvorsitzende des SmF Kempten, und Ilknur Altan in ihrer gemeinsamen Begrüßungsrede, dass es „unser Ziel ist es, Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenzubringen und den Austausch zu fördern.“

Beide sprachen sich dafür aus, dass uns Menschen als Gesellschaft mehr verbindet als uns trennt. In den vergangenen Wochen wurden verschiedene kulturelle Ereignisse begangen, die unsere Vielfalt und unser Gemeinschaftsgefühl unterstreichen: So wurde gemeinsam Nouruz (Neujahrs- und Frühlingsfest) gefeiert; das (damals) bevorstehende Osterfest, dem eine 40-tägige Fastenzeit vorangeht, gefolgt vom Fest des Fastenbrechens am 10.04.24, das das Ende des diesjährigen Ramadans markiert, wurden als verbindende Elemente kultureller Identität aufgeführt. Ilknur Altan sprach sich für die Bedeutung und Wichtigkeit des Internationalen Tages gegen Rassismus (jährlich am 21. März) aus und rief dazu auf, sich an solchen Aktionen bewusst zu beteiligen, um für eine vielfältige Gesellschaft einzustehen.

Im Anschluss folgte ein kurzer Vortrag von Michael Pfaff über „Ein muslimisches Festtagsgebet im Kölner Dom 1965“. Michael Pfaff ist/ war Mitarbeiter im Projekt „Muslimischer Spuren in Deutscher Heimat“ und versteht sich als Geschichtenerzähler. Er berichtet darüber, dass im Februar 1965 der stellvertretende Weihbischof Wilhelm Cleven muslimischen Männern das Festtagsgebet im Kölner Dom ermöglichte. Eine Geschichte voller Menschlichkeit, Wärme, Offenheit und gegenseitigen Respekts.

Dem Vortrag folgte die Rezitation einer Sure und dem Ezan (Gebetsruf) durch Imam Mercimekoglu. Dann können wir das Buffet genießen, das wir für Sie vorbereitet haben.

Das Team des Margaretha- und Josephinenstift stellte ein großes interkulturelles Buffet zusammen, welches von Gesprächen, Musik und gemeinsamen (freiwilligen) Gebeten umrahmt wurde.

Um den Austausch und Gespräche zwischen den anwesenden Gästen anzuregen und zu fördern, wurden vom SmF Karten mit unterschiedlichsten Fragen vorbereitet und auf den Tischen verteilt.

👉 Das Projekt „Interreligiöser Dialog meets Iftar“ Zusammen: Fastenbrechen: Kempten“ wurde durch den SmF Kempten, den Integrationsbeirat der Stadt Kempten und das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert und leistet einen Beitrag zu einer vielfältigen und lebendigen Stadtgesellschaft. Uns und unserer Community ist es wichtig, die Gemeinsamkeit mit Muslim:innen und auch Nicht-Muslim:innen während des Fastenmonats zu zeigen.

💡 Seit dem 11. März 2024, dem Beginn des Fastenmonats Ramadan, üben sich gläubige Muslime vier Wochen lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Verzicht. Damit ehren sie den Monat, in dem nach islamischem Glauben der Koran offenbart wurde. Ein Monat des Fastens, des Gebetes und der inneren Einkehr verbindet die Menschen miteinander. Ramadan ist auch die Zeit, in der Nächstenliebe und Wohltätigkeit gelebt werden. Schöne Momente mit der Familie und Freunden zu teilen und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, stehen im Vordergrund. An jedem Abend wird gemeinsam das Fasten gebrochen.